Einmalige Neuauflage
Der legendäre ARP 2600 ist zurück – aber nur für kurze Zeit und in begrenzter Stückzahl! Wer also schon immer davon geträumt hat, diesen einzigartigen Vintage-Synthesizer sein Eigen nennen zu können, sollte zuschlagen, bevor es zu spät ist. Diese Limited Edition ist erstmals mit einem USB-Port und MIDI-IN-Buchsen, XLR-Audioausgängen, einer verbesserten Version der zweistimmigen ARP 3620 Tastatur und einem Arpeggiator/Sequenzer ausgestattet. Darüber hinaus wird dieser neue ARP 2600 zusätzlich mit einem professionellen ARP Flightcase mit Rollen ausgeliefert.
Das volle Paket
Der ARP 2600 ist weit mehr als nur ein Synthesizer – er gilt seit jeher als komplettes „Sounddesign-Studio”. Mit dem ARP 2600 gelang seinerzeit das Kunststück, die Blöcke eines modularen Synthies so zusammenzufassen, dass sich das Instrument auch für Live-Auftritte eignete. Freuen Sie sich auf fette Oszillatoren, Hüllkurven, Filter und Verstärker in bester Analog-Tradition! Hinzu kommen ein echter Federhall, zwei integrierte Monitor-Lautsprecher und natürlich alles, was ein waschechtes Modularsystem aufzubieten hat: Ringmodulation, “Lag”- und Spannungsprozessoren, einen Envelope Follower, einen Audio-Vorverstärker, einen synchronisierbaren Switch, einen Rauschgenerator, ein Sample & Hold-Modul, einen Signalumformer, einen Mixer und parallel bedrahtete Multi-Buchsen.
Semimodularer Aufbau
Nahezu alle Schieberegler und Schalter auf der Frontplatte des ARP 2600 sind fest mit einer Steuerquelle verbunden. Beispiel: Die Tonhöhe von Oszillator 1 kann über die Tastatur (On/Off-Schalter), mit dem Sample & Hold-Modul (Schieberegler), der ADSR-Hüllkurve (Schieberegler) und/oder der Sinuswelle von Oszillator 2 (Schieberegler) nahezu beliebig beeinflusst werden. Dank dieser Verbindungen verfügt man beim Spielen des ARP 2600 über zahlreiche Beeinflussungsmöglichkeiten, für die keine gesonderten Patch-Verbindungen hergestellt werden müssen. Letzteres ist aber trotzdem jederzeit möglich: Mit eigenen Patchverbindungen lassen sich die vorverdrahteten Signalwege überbrücken und der Signalfluss somit nach den eigenen Vorstellungen gestalten, um noch ausgefallenere Sounds erzeugen zu können. Die detaillierten Grafiken auf der Frontplatte zeigen genau an, wie der vorverdrahtete Signal-Pfad verläuft.
Mehr Patch-Verbindungen
Im Gegensatz zu den ersten modularen Synthesizern mit klobigen 6,3mm-Anschlüssen verwendet der ARP 2600 kompaktere und entsprechend zahlreichere 3,5mm-Anschlüsse für eine weitaus größere Flexibilität. Die meisten Patch-Anschlüsse befinden sich in einer Zeile unter den Steuerquellen der einzelnen Module. Das sorgt für eine bessere Übersicht und erlaubt den unkomplizierten Zugriff auf die Bedienelemente für die gewünschten Sound-Verbiegungen. Selbstverständlich können diese Patch-Anschlüsse und die Prozessoren mit nahezu allen modularen und Eurorack-Synthesizer-Systemen zusammenarbeiten.
3620-Tastatur
Trotz seiner Detailtreue weicht der ARP 2600 in Bezug auf die 3620 Tastatur dahingehend vom Original ab, dass nochmals mehr Möglichkeiten geboten werden. Die 3620 hat einen Tonumfang von 49 Tasten in Normalgröße, bietet Aftertouch, Portamento und erlaubt sogar duophones Spiel. Single- und Multi-Trigger sind ebenfalls möglich. Ein Fußtasteranschluss erlaubt das Halten des Intervalls zwischen zwei Noten, ohne die Stimmung der Oszillatoren von Hand zu ändern. Vibrato wird von einer Schaltung erzeugt, die über Aftertouch oder den eingebauten LFO mit 3 verschiedenen Wellenformen gesteuert werden kann. Ebenso praktisch ist der flexible Arpeggiator mit einfachem Sequencer, über den sich sogar eigene Pattern erstellen lassen. Der Pitch Bend-Regler und der TRANSPOSE-Schalter (zwei Oktaven höher/tiefer) des Originals sind natürlich ebenfalls an Bord. Die Verbindung der Tastatur mit der Haupteinheit erfolgt bei dieser Ausführung über ein robustes DIN-Kabel mit 8 Steckerstiften.
Verbiegen, bis der Arzt kommt
Der modulare Aspekt des ARP 2600 beruht auf mehreren unverzichtbaren Modulen, die man fast beliebig miteinander verbinden kann. Das beginnt mit mehreren Multi-Buchsen, die parallel bedrahtet sind, was die Übertragung eines Signals zu mehreren Zielen gleichzeitig erlaubt. 3 unabhängige Spannungsprozessoren erzeugen skalierbare Steuerspannungen und können zum Abschwächen der gewünschten Steuersignale verwendet werden. Mit dem Lag-Generator lassen sich die gewünschten Steuersignale zudem verzögern. Der Rauschgenerator erzeugt weißes, rosa und tieffrequentes Rauschen – und alles, was dazwischen liegt. Drei Umkehrer stehen zum Drehen der Phase von beliebigen Signalen zur Verfügung. Der Electronic-Schalter und die Sample & Hold-Geschwindigkeit können entweder zum internen oder einem externen Takt synchronisiert werden. Und nicht zu vergessen: Der ARP 2600 enthält einen Vorverstärker und eine Hüllkurve für die Bearbeitung externer Audiosignale.
Die Oszillatoren
Die spannungsgesteuerten Oszillatoren (VCO) von ARP sind seit jeher für ihre Stimmstabilität bekannt. Für alle drei stehen separate Tuning- und Fine Tuning-Regler zur Verfügung. Jeder Oszillator kann wahlweise als LFO oder Audio-Oszillator genutzt werden. (Weitere LFO-basierte Modulationsquellen stehen auf der mitgelieferten ARP 3620 Tastatur zur Verfügung.) Jeder Oszillator kann mehrere Wellenformen simultan erzeugen, darunter Sägezahn, Rechteck, Dreieck, Sinus und Pulswelle. Die Pulsbreite von Oszillator 2 und 3 kann mit dem jeweiligen Pulse Width-Regler eingestellt werden. Oszillator 2 bietet zusätzlich Pulsbreitenmodulation. Schließlich kann ein Audio-Oszillator die Frequenz eines anderen Oszillators modulieren, was der FM-Synthese entspricht.
Das Filter
Der ARP 2600 enthält ein 4-poliges spannungsgesteuertes Filter (VCF) mit einer Flankensteilheit von –24dB pro Oktave. Wie die Oszillatoren bietet auch das ARP 2600-Filter einen Fine Tuning-Schieberegler. Das ist vor allem zum Festlegen der Tonhöhe praktisch, wenn das Filter zur Selbstoszillation getrieben wird. Der Eingangsmixer des VCF umfasst Schieberegler für die Oszillatoren, den Rauschgenerator und das Ausgabesignal des Ringmodulators. Der Original-ARP 2600 wurde mehrmals überarbeitet, was in einigen Fällen einen großen Einfluss auf den Sound hatte. Mit dem Filter Type-Schalter kann man zwischen den beiden unterschiedlichen Filtertypen wählen, die in den verschiedenen Versionen des ursprünglichen ARP 2600 verbaut wurden.
Hüllkurven
Der ARP 2600 bietet zwei Hüllkurvengeneratoren (EG). Einer davon umfasst 4 Stadien: Attack, Decay, Sustain und Release. Der zweite EG beschränkt sich auf Attack und Release. Mit dem Manual Start-Taster können die Hüllkurven unabhängig vom Spiel auf der Tastatur neugestartet werden. Das Hüllkurvenmodul ist mit Gate- und Trigger-Ausgängen versehen, mit denen externe Analog-Synthesizer und Eurorack-Systeme beeinflusst werden können.
Verstärker
Für die Klangausgabe verwendet der ARP 2600 einen spannungsgesteuerten Verstärker (VCA), der den Signalpegel auf einen brauchbaren Pegel anhebt. Der Verstärker bietet Linear- und Exponential-Steuereingänge. Die „Initial Gain”-Funktion sorgt für eine konstante Signalausgabe bei maximalem Pegel.
Wichtig ist, was am Ende herauskommt
Hinter dem VCA wird das Audiosignal des ARP 2600 an die Stereo-Mixer-Sektion, den internen Federhall und schließlich an die Hauptausgänge, die Kopfhörerbuchse sowie die beiden Lautsprecher (links und rechts) angelegt.
Anschlussvielfalt
Der ARP 2600 bietet zwei XLR-Ausgänge (Left und Right) mit niedriger Impedanz, die direkt mit einem Mischpult oder einer Verstärkeranlage verbunden werden können – DI-Boxen oder Pegelwandler sind demnach überflüssig. Ein Kopfhöreranschluss ist ebenfalls an Bord. MIDI-Signale können über die IN-, OUT- und THRU-Buchsen sowie via USB mit anderen Geräten ausgetauscht werden. Drei Fußtasterbuchsen auf der 3620 Tastatur erlauben die freihändige Steuerung des Portamentos (An/Aus oder nicht rastend) und der „Interval Latch”-Funktion. Auf der Frontplatte befindet sich ein Vorverstärkereingang für die Bearbeitung eines externen Audiosignals.
Ein wahrlich großer Synthesizer
Der Einfluss des ursprünglichen ARP 2600 Analog-Synthesizers kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Der ARP 2600 wurde im Herbst des Jahres 1970 der Audio Engineering Society (AES) vorgestellt und befand sich in Gesellschaft zweier weiterer Legenden. Eines dieser Instrumente stellte den Sprung von modularen Experimenten zu einem live spielbaren Instrument dar. Das andere wartete mit einem Push-Pin-Konzept auf, das an ein kompaktes und flexibles Elektronikstudio erinnerte. Der ARP 2600 dagegen bot die Vielseitigkeit eines Modularsystems in einem Instrument, das im Live-Betrieb ebenso brauchbar war wie für Klangexperimente. In jenem Jahrzehnt verkaufte sich der 2600 so gut, dass ARP zum größten Synthesizerhersteller der USA –und vielleicht sogar der ganzen Welt– wurde.
Der ARP 2600 wurde von vielen Koryphäen der elektronischen Musik eingesetzt. Das straffe Design von Alan R. Pearlman und Dennis Colin machte diesen Synthie zum idealen Instrument zur Lehre der elektronischen Klangerzeugung und für viele Keyboarder, die mit dem ARP 2600 ihre ersten Gehversuche absolvierten. Profimusiker schätzten den ARP 2600 wegen seiner unglaublichen Sounds und Klangbearbeitungsmöglichkeiten. Der Sounddesigner Ben Burtt erzeugte mit dem ARP 2600 z.B. die unverkennbare Stimme von R2-D2. Dave Smith und John Bowen entwarfen den Sequential Model 700 mit dem Hintergedanken, den ARP 2600 zumindest teilweise programmierbar zu machen. Selbst Tom Oberheim war so begeistert, dass er als einer der ersten Außendienstler bei ARP anheuerte. Seither gilt der ARP 2600 als einer jener Synthesizer, welche die Musikgeschichte entscheidend mitgeprägt haben. Bis heute sind viele bereit, exorbitante Summen für ein funktionstüchtiges Exemplar aus den 70ern zu zahlen.
Die modularen Systeme jener Zeit sahen den heutzutage gängigen Eurorack-Systemen ziemlich ähnlich: Das stromgespeiste Gehäuse enthielt separate Synthesemodule, die mit Patch-Kabeln miteinander verbunden wurden. Während sich andere Hersteller jedoch auf die Entwicklung kleinerer und somit eingeschränkterer Instrumente konzentrierten, blieb der ARP 2600 dem Grundgedanken eines autarken Sounddesign-Studios immer treu.